Dieser Salonwagen wird auf Grund seiner Bauform auch als „Hechtwagen“ bezeichnet. Der Wagenkasten ist an den Enden abgeschrägt und ist vergleichbar mit der Kopfform eines Hechts. Der Waggon wurde 1931 von Lilpop, Rau & Loewenstein in Warschau als Dritte-Klasse-Halbabteilwagen der Serie Chrx hergestellt. Die ursprüngliche Betriebsnummer bleibt leider unbekannt.
Im Jahr 1939 wurde der Wagen von der Deutschen Reichsbahn übernommen und um 1942-1943 als Salonwagen umgebaut. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Innenraum individuell für Salonzwecke herausgearbeitet und erhielt die bis heute erhaltene edle Holzverkleidung. Im Zuge des Wiederaufbaus erhielt der Wagen auch Sekundärdrehgestelle deutscher Bauart anstelle der ursprünglichen Drehgestelle „amerikanischer“ Bauart.
Seit 1942/1943 war der Wagen als 10 391 Sal4ü mit Zuweisung nach Berlin eingereiht. Nach 1945 blieb er als Salonwagen des Bezirksdirektors der Deutschen Bundesbahn mit Zuordnung zu München im Einsatz. 1961 wurde der Wagen ausgemustert und als Mz 5460 in den Nebenbetrieb überführt und nach 1966 in 60 80 99-11 019-9 Beratungswagen 348 umnummeriert. Später diente er in Wiesbaden als 60 80 99-11 019-9 Unterichtswagen 338. Schließlich wurde der Wagen nach 1990 völlig ausgemustert und ging in den Besitz verschiedener Museen über, bevor er schließlich im Jahr 2003 von Treysa nach Freienfels kam.
Seit einigen Jahren ist der Eisenbahn-Waggon auch offizielles Standesamt der Gemeinde Weinbach und kann für Trauungen genutzt werden.